Seit unserem ersten Corona-Update im März 2020 ist viel passiert. Obwohl – eigentlich ist gar nichts passiert. Zumindest auf öffentliche Events bezogen ist seit 1,5 Jahren ziemlich tote Hose. Doch nach so langer Zeit möchten wir euch mal wieder einen Überblick geben, was sich bei uns so getan hat. Denn soviel sei vorab verraten: Wir waren im Hintergrund nicht nur musikalisch aktiv!
Doch schauen wir zunächst einmal zurück auf Anfang 2020. Das bis dato noch kaum erforschte Corona-Virus war auch in Deutschland angekommen. Schnell war klar, dass die Zeit ein schnelles Handeln erforderte. Die ersten Großevents wurden abgesagt und nach und nach auch die kleinen Veranstaltungen – Hochzeiten, Geburtstage und Konzerte.
Unser letztes Wohnzimmerkonzert spielten wir an einem kalten Samstagabend im Februar – bis dahin noch unwissend darüber, dass dies auf lange Zeit unser letztes Konzert sein sollte.
Zum Zeitpunkt des Blogbeitrages im März 2020 wurden dann für Mai und Juni die ersten Hochzeiten abgesagt. Nahezu mit jeder Mail wurden die Aussichten auf eine gelungene Saison schlechter. Doch es galt die Hoffnung nicht zu verlieren. Denn im Gegensatz zu vielen Kolleg:innen hatten wir das Privileg, noch einen Hauptjob zu haben, der uns das Einkommen sicherte. Geplant war vergangenes Jahr ursprünglich der Sprung in die Selbstständigkeit – im Nachhinein war es gut, dass wir es noch nicht getan haben.
Eine lange Durststrecke
Bis im Spätsommer wieder die ersten Veranstaltungen stattfinden konnten, verging einige Zeit. Und die Hochzeiten, die stattfanden, waren anders. Doch „anders“ ist in diesem Falle nicht negativ gemeint. Im Gegenteil: Bei vielen Feiern hatte die geringere Gästeanzahl sogar einen positiven Einfluss – hier haben wir von einer dieser Hochzeiten berichtet.
Im Oktober fand dann die letzte Hochzeit statt – zugegeben sehr spontan, da die ursprünglich geplante Band aufgrund einer Quarantäne ausgefallen war. Auch von anderen Fällen wurde uns berichtet, in denen die Braut positiv getestet wurde und viele Gäste ansteckte. Zum Glück wurden wir von solch negativen Ereignissen verschont.
In den Wintermonaten wurde es ruhig um und mit uns. Bis auf zwei Corona-konforme Konzerte in einer Kirche und in einem Pflegeheim (hier geht’s zum Beitrag darüber) war Livemusik kein Thema mehr. Selbst die musikalischen Weihnachtsgrüße an unsere Familien nahm jeder für sich zu Hause auf. Da sich die Situation auf absehbare Zeit nicht ändern würde, haben wir ebenfalls unsere Verträge angepasst, um den Brautpaaren kostenfreie Verschiebungen zu ermöglichen. Wir sind bisher nicht auf das Geld angewiesen – deshalb möchten wir allen so gut es geht entgegenkommen – genug finanzielle Ressourcen verliert man ja auch so schon im Rahmen der Planung mit all den Verschiebungen.
Langeweile fördert Kreativität
Doch die erzwungene Freizeit langweilte uns irgendwann – also nahmen wir das Redesign unserer Website in Angriff. Mit Konzeption, Neudesign von Logos und Ausarbeitung waren wir so bis vor kurzem beschäftigt. Skype-Gespräche und Ideenfindungen bis in die Nacht waren knapp 5 Monate an der Tagesordnung.
Zwischen all dem gab es aber noch einige andere erfreuliche Ereignisse. Besonders hervorgehoben sei dabei die Neuausstattung der Bandgarderobe, das Fotoshooting mit Thomas Sasse sowie unser Redner-Kurs bei Martin Lieske. Wir haben die Zeit genutzt, um zu planen, wie wir die Zeit nutzen. Klingt erstmal komisch – ist aber in unserem Falle sehr sinnvoll. Seit Jahren steht für uns fest, dass wir unser Hobby zum Beruf machen möchten – und in jeder Krise liegt auch eine Chance.
Wir haben ein Konzept ausgearbeitet, neue Logos designen lassen und Weiterbildungen besucht. Wir möchten für unserer Brautpaare als auch andere Veranstalter einem hohen Qualitätsanspruch entsprechen. Aufgrund dessen ist unser Ziel, stärker aus der Krise hervorzugehen. Natürlich ist die Situation nach wie vor zermürbend und wir möchten endlich wieder auf der Bühne stehen. Denn jeder braucht Kultur – insbesondere für die seelische und psychische Gesundheit ist dies bewiesenermaßen unverzichtbar.
Besonders in Erinnerung geblieben ist uns die Singer-Songwriterin „Nora Lyn“, die wir spontan videographisch in Leipzig begleitet haben:
Die Hoffnung bleibt
Doch wir haben auch Verständnis für die getroffenen Maßnahmen. Es wurden viele Fehler gemacht – ohne Frage. Aber es ist auch für uns alle die erste Pandemie. Die Hoffnung bleibt, dass das Ende dieser schwierigen Zeit naht und wir am Schluss alle eines gelernt haben: dass Zusammenhalt und Solidarität die wichtigsten Grundsteine unserer Gesellschaft sind.
In diesem Sinne: Haltet durch!